Die Gefechtsarbeit des Fla-Raketenkomplexes

Bei Führung mit dem AFS gelangte die Zielzuweisung vom AGS der FRBr als Primärinformation (Dualcode) über die Richtfunkstation in die Kopplungsappparatur der Kabine K-9 M. Dort wurde die Hauptinformation (etwa: „Zielnummer/Koordinaten des Zieles/Veränderungsgeschwindigkeit der Koordinaten") in den Speicher eingegeben.

Die Zusatzinformationen über das Ziel („Gruppenziel/Anzahl der Luftangriffs mittel/manövrierendes Ziel/Störträger") und die Feuerkommandos („Zielzuweisung empfangen/Anzahl der Kanäle mit ununterbrochener Vorbereitung der FAR/Zurücknahme der Zielzuweisung/Feuerverbot") gelangten - aus der Digitalform in Spannungen umgeformt - zu einer Leuchtsignaltafel und in die Dokumentationsapparatur mit gleichzeitiger Aufzeichnung auf Magnetband. Durch Drücken eines Schalters am Zielverteilungspult durch den Offizier Zielverteilung gelangte die Hauptinformation aus dem Speicher zur Umrechnung in den Rechner der Kabine K-2 W des Schießkanals. Der Rechner ermittelte nun die Daten, die zum Bekämpfungsablauf erforderlich waren, insbesondere die Daten, die vor dem Start an die FAR übermittelt werden mußten. Die Aufhellstation (Antennenposten K1W) schaltete auf das Ziel auf. Im GS der FRAG wurde im Rücklauf vom Rechner der K-9M die Lage des Zieles auf den Sichtgeräten der Zielverteilungsapparatur und der Eingang der Bekämpfungsanweisung angezeigt. Nach Aufschaltung der Aufhellstation standen dem K.-FRAG bzw. den K.-FRA somit die Zieldaten zur Verfügung. Gleichzeitig ermittelte die Apparaturkabine K-2 W Sekundär in-formationen (u.a. Aufenthaltszeit des Zieles in der Startzone/Kursparameter des Zieles/Koordinatendifferenz von „führender" und „geführter" Aufhellstation/Signal „Ziel außerhalb der Vernichtungszone"). Diese Sekundärinformationen gelangten vom Rechner der Kabine K-2W an die Sende- und Empfangseinrichtung der K-9M und von dort zur Zielverteilungsapparatur. Die Einstellzeichen der Aufhellstation wurden dann auf den Bildschirmen des Rundsicht- und Höhensichtgerätes dargestellt. Ziel- und Einstellzeichen der Aufhellstation wurden außerdem auf dem Tochtersichtgerät der „OBORONA-14" wiedergegeben.
Nach Beurteilung der Lage durch den Offizier Zielverteilung erfolgte nun auf das entsprechende Kommando des K.-FRAG die Zielverteilung zwischen den Schießkanälen. Sodann wurden die Aufhellstationen mittels Folgesystemen automatisch auf das zugewiesene Ziel gerichtet. Gelang dies nicht und erschien das Ziel nicht auf dem Bildschirm, wurde durch die Aufhellstation zunächst die konische und sodann gegebenenfalls die sektorförmige Zielsuche durchgeführt. Nach Ortung und Erfassen erfolgte dann der Übergang zur automatischen Begleitung. Der Startoffizier führte die Kennungsabfrage durch. Die ermittelten laufenden Zielinformationen gelangten in die Startleitkabine K-3W, wo sie analog-digital umgeformt und in den Rechner eingegeben wurden. Es begann die Startsequenz, indem entsprechend dem Kommando vom AGS der FRBr bzw. auf Entschluß des K.-FRAG der FO Ziel Verteilung die Kommandos aus der K-9M an die Schießkanäle zur Vorbereitung der Raketen weitergab. Die FAR wurden durch den Mechaniker des Startleitsystems in Vorbereitung gebracht und auf das Ziel aufgeschaltet. Es erfolgte noch ein Zieldatenabgleich in der Startleitkabine K-3, wo von der Startautomatik das Signal „Bereit" einging (ebenso in der K-2W). Danach wurde die ausgewählte FAR auf Befehl gestartet und gleichzeitig alle anderen Startrampen blockiert.
Bestanden (nur) Fernmeldeverbindungen zum GS-41, so wurden von dort die Zielkoordinaten mündlich in den GS der FRAG durchgegeben und mit einem Ziel aus der dortigen Luftlage korreliert. Nach Auffassen und Identifikation des zugewiesenen Zieles (Seitenwinkel/Höhe/Radialgeschwindigkeit) erfolgte die Zuweisung des Zieles an eine der beiden FRA der FRAG, die anhand der gegebenen Daten auf das Ziel mit der Aufhellstation aufschaltete.
Bei manueller Arbeitsweise mußte zu der o.a. Reaktionszeit noch die Zeit für die Ziel-findung und Zielkorrelation durch den K.-FRAG hinzugerechnet werden. Bei komplexen Luftlagen mit Einsatz von elektronischen Störern konnten sich so Verzögerungen von mehreren Minuten ergeben.
Bestand keinerlei Verbindung zum GS-41, wertete der K.-FRAG die Luftlage anhand der Informationen der eigenen AZM nach vorgegebenen Verfahren aus und führte den Feuerkampf selbständig. Der eigentliche Bekämpfungsablauf entsprach dann dem bei mündlicher Zielzuweisung (s.o.). Konnte über den PRW-17 das Ziel nicht geortet werden, wurde die Aufhellstation nach den Angaben der Grobzielzuweisung der „OBORONA-14" auf das Ziel gerichtet. Die Luftlage in der Auffasszone der „OBORONA-14" wurde dabei auf dem Rundsichtgerät des K.-FRAG in der K-9 M sowie dem Tochtersichtgerät in der K-2W angezeigt. Die Zielverteilung erfolgte über die Wechselsprechanlage; der K.-FRAG wies der FRA das Ziel nach Seitenwinkel und Entfernung zu und befahl „Sektorsuche". Nach Auffassen des Zieles schaltete der FO Leiten in der K-2W die Sektorsuche aus. Der FO Erfassen erfaßte das Ziel nach den Winkelkoordinaten, nach der Geschwindigkeit, sodann nach der Entfernung und schaltete „automatische Begleitung" ein.
Lagen auch von den AZM keine Zielinformationen vor, war die FRAG auf die Informationen der FuTK der FuTT angewiesen und mußte das Gefecht anhand der Angaben auf der Luftlagekarte im GS führen.